Zum wie vielten Mal hat der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr in St. Josef stattgefunden?
Glücklich im Gestern.
Wenn ich mir den Verlauf einer demenziellen Krankheit anschaue, gewinne ich den Eindruck, dass die Erkrankung für die Angehörigen am schwierigsten ist. Ja es tut weh, von den (Schwieger)Eltern nicht mehr erkannt zu werden, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Es tut auch weh, wenn das, was man zu erzählen hat, das Gegenüber nicht mehr erreicht.
Wenn ich durch unser Haus St. Josef gehe, bekomme ich aber auch eine ganz andere Seite des Lebens zu sehen. Ich werde von Senioren freundlich begrüßt – als der, den sie gerade sehen wollen. Auch fällt mir auf, dass die demenziell erkrankten Menschen so herrlich ehrlich sind – da lachen wir oft gemeinsam drüber. Viel hilft auch die Umgebung, dass es den Senioren „im Gestern“ gut geht. Wir haben viele Betreuungsangebote, die direkt an der Welt von gestern anknüpfen. Auch Bewegung ist auf sicheren und barrierefreien Böden möglich. Türen sind nicht verschlossen – für niemanden. Und wenn dann doch einer unserer Senioren mal „irgendwo hin muss“, bekommen wir ein Klingelzeichen auf unsere Rufanlage und können einfach mitgehen. Da geht keiner mehr verloren. Und da ist es dann eben; trotz schwieriger Diagnose: Glücklich! … im Gestern.
Andreas Wedeking.