30 Senioren feiern Gottesdienst im Innenhof – eigene Seelsorgerin führt geistliche Angebote auch in der Corona-Zeit fort
Gottesdienste und Andachten finden im Haus St. Josef auch während der Corona-Zeit statt. So feierten jetzt fast 30 Seniorinnen und Senioren im Innenhof des Seniorenheims das Fest Mariä Himmelfahrt. „Draußen durften sie sogar ohne Maske daran teilnehmen. Und eingeladen waren beide Wohnbereiche“, erklärt Pflegedienstleiter Alexander Hauffen. Die Freude sei groß gewesen: „Viele haben sich bei uns im Anschluss bedankt.“
Messfeiern für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses in der eigenen Kapelle sind derzeit nicht möglich. „Um die Ansteckungsgefahr im Falle einer möglichen Infektion zu minimieren, wollen wir die Wohnbereiche innerhalb des Heims derzeit nicht mischen und Abstände einhalten“, erläutert Alexander Hauffen. Doch biete der Innenhof bei gutem Wetter Alternativen.
Mit Martina Drews verfügt das Haus über eine eigene, vom Bistum Münster ausgebildete Seelsorge-Kraft. Sie leitete auch den Gottesdienst mit Kräuterweihe am Dienstag im Innenhof. Die Kräuter-Sträußchen dazu hatten die Bewohnerinnen und Bewohner selbst zusammengebunden.
„Unsere Senioren verbinden solche Andachten und Gottesdienste mit vielen positiven Erinnerungen. Als katholisches Haus ist es uns wichtig, das geistliche Leben in Corona-Zeiten aufrecht zu erhalten.“ Ob Kreuzweg-Andacht, Patronatsfest oder Erntedank: „Es gibt immer wieder Anlässe, zu denen wir besondere Gottesdienste gestalten.“ Darüber hinaus lädt Martina Drews einmal wöchentlich zu einem Gesprächskreis „über Gott und die Welt“ ein. „Und auch daran nehmen regelmäßig zehn bis zwölf Senioren teil“, freut sich Alexander Hauffen.
Einzelbetreuung für Demenz-Erkrankte
Was er bedauert: „Die Gottesdienste für die demenziell erkrankten und veränderten Menschen sind derzeit leider noch nicht wieder möglich. Dazu bringen wir sie – teilweise im Rollstuhl oder in ihrem Bett – normalerweise in die Kapelle. Und wir versuchen dann mit besonderen Formen der Andacht alle Sinne anzuregen.“ Doch ist Martina Drews an jedem Dienstag im Haus unterwegs, um sich auch um die Demenz-Erkrankten zu kümmern. Über Lieder und Texte aus der Bibel ließen sie sich immer noch ansprechen.
„So gelingt es uns hoffentlich weiterhin, das religiöse Leben hier im Haus fortzusetzen und zu bereichern“, sagt Alexander Hauffen. Gerade im bevorstehenden Herbst gebe es dafür viele Anlässe. Angefangen mit Erntedank über Allerheiligen und St. Martin bis zum Advent. Auch Weihnachten werde in diesem Jahr vermutlich anders gefeiert. Aber – und da ist Alexander Hauffen überzeugt: „Dafür wird uns etwas einfallen. Ausfallen wird es nicht.“