Eine weitere Aktion der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz der Ortsgruppe Wadersloh ist am 02.11.2015 gestartet: KIDZELN:
Mitarbeitende aus Kinderbetreuungseinrichtungen, Senioreneinrichtungen und auch private Personen fanden sich zusammen, um sich zukunftsweisend mit dem Thema zu beschäftigen; denn Kinder sind unsere Zukunft.
Warum denn Kinder mit diesem schweren Thema belasten? Kinder sind die Gesellschaft von Morgen. In 20 – 30 Jahren werden sie es sein, die die Geschicke unserer Gesellschaft beeinflussen und lenken. Darum ist es wichtig, sie auch mit diesem Teil der Lebenswirklichkeit behutsam in Kontakt zu bringen. Außerdem lernen sie so besser verstehen, warum Oma und Opa sich so verändert haben.
„Das Gehirn ist das Haus der Erinnerung“
In dem Haus gibt es ein Großhirn, Zwischenhirn, Kleinhirn du den Hirnstamm. Überall sind Kabel verlegt, die Nervenzellen. Es sind so viele, wie es Sterne gibt – 100 Milliarden. So können die Nachrichten blitzschnell kreuz und quer durch’s ganze Haus geschickt werden.
Das Großhirn sieht aus wie eine Walnuss. Es hat eine linke und eine rechte Haushälfte. Die linke Haushälfte hilft dir, zu lesen, zu sprechen, zu schreiben und zu rechnen. Die rechte Haushälfte hilft dir, dich nicht zu verlaufen und unterschiedliche Räume zu erkennen. Auch dein musikalisches Gefühl wohnt dort.
Beide Haushälften sind durch einen Balken verbunden. Hierunter befindet sich das Zwischenhirn. Es arbeitet wie dein Wecker. Wenn es klingelt, kannst du wach und aufmerksam sein. Es zeigt dir, wann Morgen, Mittag oder Abend ist. Es meldet sich, damit du Hunger und Durst bekommst.
Das Kleinhirn sieht aus wie ein Blumenkohl. Es liegt unter dem Großhirn wie ein Haushaltsraum im Untergeschoss. Das Kleinhirn hilft dir, das Gleichgewicht beim Fahrradfahren zu halten. Auch beim Laufen und Schwimmen steuert es deine Bewegungen. Dein Haus ist ganz lebendig. Es hat ein Herz. Dies ist der Hirnstamm. Es steuert die Atmung und den Herzschlag.
Dein Haus empfängt viele Gäste – die Sinne! Sie gehen ständig ein und aus: Senta Sehen, Ferdi Fühlen, Harry Hören, Susi Schmecken und Rudi Riechen. Sie treffen sich, erzählen Geschichten und gestalten passende Bilder dazu. Die Erinnerungen wohnen im ganzen Haus.
Bei manchen Menschen kommen Gedanken und Erinnerungen durcheinander. Bei diesen purzeln sie wie ein Buchstabensalat kreuz und quer durch das Haus – wie Seifenblasen. Kurz sind sie da, schweben davon und zerplatzen. Man sagt, diese Menschen haben eine ‚Demenz‘.
Demenz ist die größte gesellschaftliche Herausforderung in diesem Jahrhundert
Sind es heute rund 1,3 Mio. demenziell erkrankte Menschen in Deutschland, so schätzt man die Zahlen bis 2050 auf einen Anstieg auf 144%. Dabei wird schnell deutlich, dass sich der Umgang mit demenziell erkrankten Menschen nicht allein auf Angehörige oder Pflege-Profis schultern lässt. Der Umgang mit Demenz sollte für uns alle zu einem normalen Bestandteil des Alltags werden.
Menschen mit Demenz sind normal – nur anders
So gilt es, auch Kinder früh genug für dieses Thema zu sensibilisieren. Die KIDZELN-Spielmodulreihe wendet sich hier an 3-6-jährige Kinder. Diese besteht aus zehn einzelnen aufeinander aufbauenden, aber in sich abgeschlossenen Modulen.
Ziel ist es, eine positive Haltung bei den Kindern zu prägen gegenüber Menschen mit einer Demenz. Wertschätzung sich selbst wie auch anderen gegenüber steht hier im Vordergrund. Sinn ist es, vorurteilsfrei mit Menschen im allgemeinen umzugehen. Empathisch kann man erst dann sein wenn man lernt, sich seiner Gefühle bewusst zu sein, diese zu formulieren und mögliche Situationen auf andere Menschen und deren Gefühle projizieren kann.
Weitere Informationen:
www.demenz-service-muensterland.de