Über einen Job mit viel Verantwortung
Irgendwann wurde das immer mehr zum Thema: Was willst Du machen nach der Schule?
Erst mal habe ich verschiedene Praktika gemacht, um herauszufinden, was mir liegt. Ich lernte eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung und verschieden Altenheime kennen. Schließlich gefiel es mir im Seniorenheim St. Josef am besten. Die Arbeit mit den Bewohnern ist vielseitig und interessant. Im Team wurde ich freundlich aufgenommen.
Bevor ich mich jedoch endgültig für den sozialen Bereich entscheiden konnte, habe ich das Fachabitur für Gestaltung an der Bördeschule in Soest gemacht.
Die Verbindung zum sozialen Bereich war dann doch größer. Kein Wunder – meine Eltern haben beide einen sozialen Beruf erlernt.
Witzig finde ich, dass mein Vater meinen Chef Andreas Wedeking ausgebildet hat. Der ist auch mal klein angefangen, im Evangelischen Kinderheim Lippstadt-Lipperbruch.
Im Oktober 2009, damals noch im alten Haus, habe ich meine Ausbildung begonnen. Unser Heimleiter Andreas Wedeking fragte mich: „Sind Sie die Tochter meines ehemaligen Chefs aus Lipperbruch?“ ‚Ups‘ – so klein ist die Welt.
In meiner Ausbildung hat mir meine Praxisanleiterin Remzziye Yavsan gut geholfen, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Die Prüfung zur examinierten Altenpflegerin habe ich im Oktober 2012 bestanden. Groß war meine Freude, als ich direkt mit einer Dreiviertel-Stelle übernommen worden bin. Davon kann ich mir ein kleines Auto leisten und auch meine Wohnung bezahlen. Die Freizeit reicht trotz des Schichtdienstes völlig aus. Jedes zweite Wochenende habe ich Dienst. Doch ganz kaputt ist das Wochenende auch nicht, da ich entweder im Frühdienst von 6:00 bis 13:00 Uhr oder im Spätdienst von 13:00 bis 21:00 Uhr eingeteilt bin.
Bei meiner ersten Schicht war mir dann ganz schön mulmig. Aber die Sorge war völlig unbegründet. Ich wurde Schritt für Schritt in meine neue Funktion als examinierte Pflegefachkraft durch meine Wohnbereichsleiterin Michaela Kersting eingearbeitet. Denn als Fachkraft bin ich ja auch Ansprechpartnerin für die Pflegeassistenten im Team, wenn es um pflegefachliche Angelegenheiten geht. Die Pflegeassistenten dürfen nicht alleine arbeiten, da sie in Pflegetätigkeiten nur angelernt sind. Mittlerweile habe ich auch schon meine erste Sonderaufgabe erhalten: Ich bin für die Hygiene in unseren Wohnküchen verantwortlich. Ich habe darauf zu achten, dass Kontrolllisten ausgefüllt sind. Außerdem muss ich auf die Sauberkeit achten und Anleitung zur richtigen Reinigung geben.
Ich finde meinen Beruf toll. Ich arbeite an einem modernen Arbeitsplatz mit kurzen Arbeitswegen und moderner Technik. Das reichhaltige Betreuungsprogramm und die Anlage des Hauses bietet unseren Bewohnern drinnen wie draußen viel Abwechslung. Das macht die Arbeit leichter. Der nette Umgang untereinander mit den Bewohnern und im Team lässt manche Anstrengung der alltäglichen Arbeit schnell vergessen.
(Sina Riehl im Gespräch mit Andreas Wedeking)