Es bewegt sich was!
Es war einmal … – vor gar nicht allzu langer Zeit – da gab es junge Menschen, die gerne tanzten, sangen und musizierten, die sich gern chic gemacht haben und auch schon mal ins Kino gingen. Damals lief zum Beispiel ‚Tarzan‘ im Kino und der Eintritt hierfür wurde in Reichsmark bezahlt. Heute dagegen haben wir den Euro und schauen uns 3D-Filme an. Während sich die jungen Damen damals überwiegend in Röcken und Petty-Coats zeigten, sind heute doch eher Hosen stylisch, und auch die Lieder und Musik haben sich gewandelt. Früher tanzte man Standard, heute – zur Zeit besonders beliebt: der Gangnam-Dance.
Auch in der Welt der Medien hat sich viel gewandelt: War da früher z.B. die gute alte „Adler“-Schreibmaschine und das nostalgisch schöne schwarze Telefon mit Wählscheibe, so sind es heute der Computer und das smart-phone.
Ziel war es, im Rahmen des diesjährigen Sozialpraktikums des Johanneums, die jungen Leute von heute mit den ‚jungen Leuten von damals‘ in Form von gemeinsamen Gesprächen und Aktionen zusammen zu bringen. Die Ergebnisse präsentierten die Schüler nun zum Abschluss ihres Praktikums in Form einer Collage und berichteten über ihre Erlebnisse (Miriam Stuckenkemper, Elena Voss).
Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass sich aus diesem Sozialpraktikum ein Ehrenamt für einige der Schüler entwickelt hat. Aufgrund einer großen Spende von Angehörigen eines verstorbenen Bewohners konnte das Haus St. Josef einen eigenen PC für die Senioren anschaffen, der im eigens dafür hergerichteten Internet-Café Platz gefunden hat. Kilian Abad, Marc Boeckh und Mathias Krumkamp bringen nun interessierten Senioren (auf Wunsch auch gerne den Angehörigen) das ‚facebooken‘ und ‚skypen‘ bei. Dafür wird ein eigenes Handbuch geschrieben und der ‚Unterricht‘ findet nun regelmäßig freitagsnachmittags statt. Es wurden dann Lieder aus der Jugendzeit unserer Bewohner mit Hilfe des PCs vorgespielt und dazu gesungen, wie z.B. Konzerte von André Rieu und Helmut Fischer.
Eine weitere Aktion war die Vorbereitung und Ausgestaltung des Weihnachtsmarktes. Ging es darum, Einladungen, Plakate, etc. zu entwerfen und später im Dorf zu verteilen, über die Ausstaffierung der Verkaufsbuden mit Stoff und Licht bis hin zum Verkauf der Wertmarken (Vivien Czischke, Matthias Morawietz, Lara Laackmann, Jessica Karsten).
Alles in allem – so fasst Andreas Wedeking zusammen, war diese Zeit eine ‚win-win-win-Situation‘ – für die Schüler, die Bewohner und für die Einrichtung.
Irgendwann einmal … – in gar nicht allzu langer Zeit – da gibt es älter gewordene Menschen, die auch mal jung waren (das sind dann wir!). Auch dann ist es sicherlich schön zu erleben, wenn man sieht, dass die ‚social networks‘ (soziale Netzwerke) funktionieren – nicht nur in Form von facebook, sondern auch ‚face to face‘ (von Angesicht zu Angesicht).
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Feedback der Schüler:
Sie wurden herzlich im Haus St. Josef von Bewohnern und Mitarbeitern aufgenommen. Es war schon eine Aufgabe, die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Bewohnern zu finden. Das Singen und die vielseitigen Gespräche haben allen viel Spaß gemacht.
Herr Haase, begleitender Lehrer des Johanneums, erklärt auf Nachfrage von Angehörigen, dass es das Sozialpraktikum in dieser Form seit 2008 am Johanneum gibt. Es ist ein freiwilliges Praktikum und die Schüler erhalten keine Noten dafür, sondern ein Zertifikat der Schule und der jeweiligen Einrichtung. Eine weitere Aufgabe für die Schüler wird sein: die Präsentation und Dokumentation für den Folgejahrgang an PC, Stellwänden bzw. Power-Point-Präsentation. Eine Einladung zur Teilnahme an den Präsentationen ergeht an die Eltern und Schüler des Folgejahrgangs, sowie an die Betriebsleitungen der beteiligten Einrichtungen. In der Regel werden 12-15 Eltern pro Jahrgang benötigt, die dieses Praktikum organisatorisch mitbegleiten.
Andreas Wedeking bedankt sich herzlich bei den Schülern mit einer kleinen Aufmerksamkeit und überreicht ihnen die MIB-Broschüre (Mitarbeiter-Informations-Broschüre) zur Lektü