ZDF bringt zweiteilige Filmreihe – Haus St. Josef hält viele Antworten bereit
Durch die zunehmende Überalterung der Gesellschaft und die steigende Lebenserwartung nimmt auch der er Anteil demenziell erkrankter Menschen weiterhin zu. Diesen Menschen widmet sich das neu gebaute Haus St. Josef in ganz besonderer Weise – sowohl durch die Architektur als auch spezielle Angebote. Wie groß die Herausforderungen für pflegende Angehörige und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenhilfe sind, zeigt sehr eindrucksvoll eine ZDF-Dokumentation, die am 1. und 8. Februar 2011 jeweils dienstags um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird. Der Titel der zweimal 45-minütigen Dokumentation lautet „Reisen ins Vergessen – Leben mit Alzheimer.“ Länge: jeweils 45 Minuten.
Teams haben Betroffene ein Jahr lang begleitet
Etwa 1,2 Millionen Menschen sind in Deutschland dement und die Zahl der Erkrankten steigt. Die Betroffenen und ihre Angehörigen leisten oft Übermenschliches, um mit der Krankheit so gut es geht fertig zu werden, um sich soviel Lebensfreude wie möglich zu erhalten. Dennoch wird das Thema oft tabuisiert. Dabei müssen diese Menschen nicht nur den Alltag bewältigen, sondern sich auch um Pflegestufen, Krankenkassenabrechnungen und vieles mehr kümmern, während doch schon die Krankheit ihre ganze Kraft braucht. Das zeigt die Dokumentation des ZDF, die nah an den Betroffenen ist.
„Irgendwie ist das Zusammenleben anders geworden“, sagt da zum Beispiel Frau Meier über Ihren Mann, der an einer Demenz erkrankt ist. „Ich habe mir vorgenommen, ihm jeden Tag etwas Schönes zu bereiten, doch wer bereitet mir etwas schönes?“ verrät sie ganz im Vertrauen.
Über ein Jahr haben ZDF-Teams Menschen in den unterschiedlichen Stadien der Demenz und deren Angehörige begleitet. Die Geschichten erzählen von der Belastung, aber auch von Liebe, Freundschaft und Verantwortung. Von Trauer und Verzweiflung, aber auch davon, wie aus Lebensangst Lebensmut und neu gewonnene Nähe entstehen.
Spezielle Angebote im Haus St. Josef
Auch das Seniorenheim St. Josef hat sich die Betreuung und Pflege demenziell erkrankter Senioren auf die Fahnen geschrieben. Dabei profitieren die Fachkräfte an St. Josef von der speziell auf Demenz abgestimmten Architektur. Schattenfreie Beleuchtung, großzügige Bewegungsmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich des Hauses, sowie dezente Sicherungssysteme, die den Mitarbeitern signalisieren, wenn ein Bewohner unbeaufsichtigt das Haus verlässt. Auch die Betreuungsangebote sind den besonderen Anforderungen der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst. Wer möchte, kann sich am Zubereiten der Speisen in einer der Zahlreichen Gruppenküchen beteiligen, beim Singekreis mitwirken oder sich beim Rehasport zusätzliche Bewegung verschaffen.
„Als Frau Meier ihren Mann zur Kurzzeitpflege brachte, war Sie ganz verunsichert, ob das gut für Ihn ist“, nennt Wohnbereichsleiterin Schwester Luzia ein Beispiel – „Aber sie brauchte dringend eine Erholung, damit sie sich später wieder um ihren Mann kümmern kann, dafür sind wir doch auch da.“ Und als Frau Meier ihren Mann nach drei Wochen wieder abgeholt hatte, war sie „echt baff.“ Sie berichtet: „Er strahlte mich an und sagte, dass ihm der Urlaub so gut gefallen hätte. Nun werde ich das noch öfter nutzen – denn jetzt weiß ich, wer etwas Schönes für mich und meinen Mann bereit hält. Ich habe es im Seniorenheim St. Josef gefunden.“